Arnold Rieser
Taekwon-Do Lehrer - Fitness-/Gesundheitstrainer IHK - Personal Trainer
55 jähriges Mattenjubiläum

    1970

  • An Bord des amerikanischen Raumschiffs Apollo 13 explodiert ein Sauerstofftank und legt das Kommandomodul der Fähre lahm. Der Satz "Houston, wir haben ein Problem" geht um die Welt.
  • Gründung der Terrororganisation "Rote Armee Fraktion": Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin und andere befreien Andreas Baader aus der Haft
  • Unterzeichnung des Warschauer Vertrags durch die Bundesrepublik Deutschland und Polen.
  • Die deutschen Fernsehzuschauer können die Nachrichtensendungen Tagesschau der ARD und heute des ZDF in Farbe empfangen.
  • Thor Heyerdahl erreicht mit seiner Crew auf dem Papyrusboot Ra II nach 57 Tagen auf dem Atlantik die Karibikinsel Barbados.
  • Indienststellung des ersten Rettungshubschraubers in Deutschland, Christoph 1.
  • Trennung der Beatles und Veröffentlichung des letzten Beatles-Albums "Let It Be".
  • Jimi Hendrix, einer der bedeutendsten Gitarristen weltweit, stirbt infolge seines Alkohol/Drogenkonsums..
  • Die Bands Kraftwerk und Queen werden gegründet und prägen die folgenden Jahrzehnte.
  • "All Right Now" (Free), "In the Summertime" (Mungo Jerry), "Lady D'Arbanville" (Cat Stevens), "My Sweet Lord" (George Harrison) uva. werden veröffentlicht.
  • Wim Thoelke präsentiert die erste Ausgabe seiner neuen Abendshow "Drei mal Neun" - mit Wum.
  • "Pan Tau" eroberte mit seiner Zauber-Melone die Kinderherzen.
  • Ein kleiner, schüchterner 11 jähriger Junge betritt nach den Sommerferien mit seinem Vater die Welt der Kampfkünste im "Oh Do Kwan" des damals 26 jährigen F.G. Niering und war sofort von der Atmosphäre "gefangen".
Es war faszinierend, aber auch ein brutales und hartes Training, das von nun an mein Leben bestimmen sollte.
Nicht nur, das die damaligen Räumlichkeiten beengt waren - Eine Toilette oder Dusche hat man vergeblich gesucht, daher auch der Spruch "Wer viel schwitzt, muss weniger Pipi machen" - Es war auch körperlich so, das ich oft an den Rand meiner Möglichkeiten kam.
Jeden Dienstag erst eine Judo Einheit, dann "Koreanisches Karate" im "Kong Soo Do" Stil.

Blaue Flecken, verrenkte Finger und ab und zu mal bluten waren irgendwie normal, so dass ich oftmals versuchte, mich irgendwie durch zu mogeln. Aber keine Chance - Irgendwie wurde alles gesehen und auch umgehend "belohnt".
Und wenn ich keine Lust mehr hatte, mahnte mein Vater mich, dass, solange der Vertrag bestünde und er den Beitrag zahlte (20 DM), ich weiter am Training teilzunehmen hätte. Also fügte ich mich und erweiterte das Training um einen zusätzlichen Tag in der neuen Sportschule in Wesel bei zwei koreanischen Meistern.

Herr Niering, der damals in der Nähe wohnte, bevor er nach Wesel umzog, nahm mich oft mit oder mein Vater brachte mich dorthin.
Nach circa 4 Jahren - ich war mittlerweile mitten in der Pubertät und mehr in die Breite als in die Höhe gewachsen - kam ein neuer Trainer, Horst Wiedemann, und angeregt von meinem Freund Klaus Johnson begann ich als kleiner dicker Blaugurt mehr schlecht als recht dort Donnerstags Judo und Taekwon-Do zu üben.
Irgendwas sah der neue Lehrer in mir und "quälte" mich von Training zu Training, von Tag zu Tag, von Monat zu Monat und siehe da, der kleine dicke 90kg Junge nahm innerhalb von 3 Monaten 16 kg ab, was sich natürlich mehr als positiv auf ALLES auswirkte. Vorführungen, Seminare und Turniere bestimmten jetzt den Tagesablauf und Turniererfolge stellten sich irgendwann wie von selbst ein.

1978 legte ich dann mit meinen Freunden Peter Koslowski und Klaus Johnson meine Prüfung zum 1.DAN Taekwon-Do ab. Es folgten die sportlich besten Jahre mit nationalen und internationalen Erfolgen bei den verschiedensten Verbänden, die aber auch das Resultat eines kontinuierlichen Trainings an mittlerweile 5 bis 6 Tagen in der Woche waren.

1982 kam es dann zum Zerwürfnis mit Herrn Niering und es erfolgte ein Wechsel zu den Taekwon-Do Sportfreunden Hamborn 07, der mir mehr als gut tat. Das Üben unter den Meistern Albert Fehrer und Jang-Kwang, Myung führte nach und nach zu einem tieferen Verständnis von allem, was ich bisher gelernt hatte und noch lernen würde.

1986 gründete ich die Taekwon-Do Abteilung des SV Spellen, der im Jahr 1993 Marco beitrat. Auch hier konnten meine Schüler sehr erfolgreich auf vielen Turnieren ihr Können unter Beweis stellen.
Aus Gründen, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte, folgte ab 2000 dann eine Zeit im ACA Budo Gym in Dinslaken und gelegentlicher Teilnahme am Trainingsbetrieb in Voerde.

2007 - mittlerweile war ich geprüfter 6.DAN - ging es dann zurück an den Geburtsort meines Kampfkunst-Lebens - in die Sportschule Niering. Hier bin ich jetzt seit nunmehr 18 Jahren wieder aktiv und durfte viele neue Taekwondo-In ausbilden und auch mit ihnen den ein oder anderen Erfolg feiern. 2014 wurde mir dann von den internationalen Präsidenten der IBF auf Anregung von Herrn Niering der 7.DAN verliehen.

Ich habe in den letzten 55 Jahren viele Spinner, Möchtegern-Kämpfer und Pseudomeister kennengelernt aber mindestens genauso viele - wenn nicht noch mehr - tolle Menschen, Kampfkünstler und Kampfsportler, weit über die Grenzen von Verbänden und Stilen hinaus.
Vieles funktioniert nicht mehr so, wie in meiner Hochleistungszeit, auch ich muss dem Alter meinen Tribut zollen.

Horst Wiedemann sagte damals zu mir:" Wenn Dir das Training keinen Spaß mehr macht, hör besser auf, denn dann ist es eine vertane Zeit!" Aber das üben und verfeinern und auch das "spielen" mit meinen Schülern macht mir immer noch Spaß. Und so hoffe ich noch auf einige Jahre, die ich mit meinem "Taekwon-Do" und euch allen verbringen darf.


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Externe Links

Deutsche Sportfachschule für Selbstverteidigung
IBF-Deutschland e.V.
Fight Club - Studio One Oberhausen
Kumgang-Bottrop e.V.